von Jens Andreas Faulstich
Das neue Semester wirft seine Schatten voraus – und an vielen Hochschulen sind die Möglichkeiten für präsenzbasierte Hochschullehre nach wie vor eingeschränkt. Auch ich stehe vor der Aktualisierung meiner Online-Lehrveranstaltungen und habe mir in diesem Zusammenhang einen Blick auf den Online-Kurs „Online-Lehre – Wie geht das“ von Ulrike Hanke gegönnt. Um es gleich vorweg zu sagen: Der Blick lohnt sich. Ohne allzu viele Inhalte vorwegzunehmen und damit den Spaß an der eigenen Arbeit mit dem Kurs zu verderben, seien einige Punkte genannt, die aus meiner Sicht einen besonderen Mehrwert darstellen:
Abgeleitet von einem kurzen Einblick in Kernaspekte des Instructional Design (Constructive Alignment, Bloomsche Taxonomie) wird in ca. 1.5 Stunden Lehrvideo-Inhalt entwickelt, welche Lehrinhalte eher asynchron vermittelt werden sollten und wo die virtuellen Präsenzphasen nützlich oder gar notwendig sind, um Kooperation und Austausch zu fördern, Feedback zu geben oder auch um einen Rahmen zur Wissensüberprüfung zu bieten.
Thematisiert werden im Rahmen der Wissensdarbietung die prinzipiellen Möglichkeiten, eigens erstellte Inhalten und darüber hinaus online verfügbare Materialien anderer Herkunft in eine eigene Kursumgebung sinnvoll einzubeziehen. Im Zusammenhang der Eigenerstellung von Lehrinhalten führt der Online-Kurs in wenigen transparenten Schritten zum ersten eigenen Lehrvideo. Während der Fokus des Online-Kurses sonst nicht so sehr auf den Bits und Bites liegt, werden an dieser Stelle auch die technische Umsetzung mit einfachen Mitteln und die erforderliche Hard- und Software thematisiert.
Methodisch wird durch den Online-Kurs vorgeführt, was inhaltlich vermittelt wird: Die Lehrvideos im Rahmen des Online-Kurses sind in kurze, geschlossene Einheiten sequenziert und bieten eine ebenso angenehme wie authentische digitale Ansprache des (in diesem Falle lehrenden) Publikums. Sie motivieren darüber hinaus zu eigenen Gehversuchen – unter anderem dadurch, dass immer wieder dazu eingeladen wird, thematisch vorgeführte Aspekte auf eigene Veranstaltungsplanungen anzuwenden. Der Online-Kurs schließt, wie könnte es anders sein, mit Gedanken zur Durchführung von Online-Prüfungsverfahren – und schließt thematisch hier die Klammer zur Taxonomie der vermittelten Kompetenzen und bietet eine Reihe sehr handhabbarer und nachvollziehbarer Empfehlungen.
Dem eigenen Anspruch nach bietet der Kurs eine Begleitung für den Einstieg – aber auch die viele Lehrenden im Hochschulsektor, die bereits über ein praktisches Vorwissen aus früheren Semestern verfügen und/oder im vergangenen Pandemie-Semester erste Erfahrungen gesammelt haben, werden mit Sicherheit davon profitieren, das eigene Didactic Design noch einmal zu hinterfragen und die einen oder anderen Aspekte zu optimieren.
Insofern ein wirklich praxistaugliches und kompaktes Paket, das ich gerne und mit Nachdruck weiterempfehlen kann!
Vielen Dank an Jens Andreas Faulstich für seine Rezension! Wir freuen uns, dass er sich die Zeit genommen hat, um seine Eindrücke mit uns zu teilen.
Hier kommen Sie zum Udemy-Kurs „Online-Lehre – wie geht das?“
Jens Andreas Faulstich
Ich bin als Koordinator für Fachfremdsprachen am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz für zahlreiche Präsenz-, Blended-Learning- und Online-Angebote an unserem Hochschulstandort verantwortlich und betreue in diesem Zusammenhang neben meinen eigenen Lehrveranstaltungen auch die Arbeit diverser Lehrbeauftragter. Gerade im aktuellen Zusammenhang beobachte ich sehr aufmerksam die zahlreichen Weiterbildungsangebote im Bereich der Online-Lehrformate, da diese nicht nur für mich, sondern auch für Kolleginnen und Kollegen relevant sein können.
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